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Corona-Update KW 26

Neue Entwicklungen der letzten Wochen

Corona-Update: Warum Gewerbeimmobilien so betroffen sind

Stärkere Homeoffice Nutzung - Karstadt K.O. - Krisensicheres Dach über dem Kopf

In der vergangenen Woche platzte die Bombe, deren Zündschnur schon lange gut sichtbar brannte: Die Galeria Karstadt Kaufhof GmbH droht durch die Corona-Krise pleitezugehen und plant, bundesweit 62 der insgesamt 170 Filialen zu schließen. Zwar hatte das Unternehmen schon lange vor der Pandemie mit Problemen zu kämpfen, dennoch könnte das nur der Auftakt zu einer Reihe weiterer Ladenschließungen sein. Und das wiederum könnte einen wichtigen Einfluss auf die Immobilienbranche haben – vor allem auf Gewerbeimmobilien.

Bereits Ende Mai berichtete tagesschau.de, dass Objekte aus dem Einzelhandel, der Gastronomie und dem Hotelbereich mehr als zehn Prozent an Wert verlieren könnten. Demselben Thema widmete sich kürzlich auch die Welt am Sonntag. In dem Artikel wird unter anderem darauf verwiesen, dass Filialschließungen in der Vergangenheit häufig von der Gastronomie- oder der Kinobranche durch rasche Neubesetzung der Immobilien aufgefangen wurden. Allerdings leiden aktuell auch diese Bereiche schwer unter den Folgen der Corona-Krise, was eine schnelle Weitervermietung schwierig gestalten dürfte.

Als weiteren Faktor, der die Gewerbeimmobilienbranche in Mitleidenschaft ziehen könnte, führt das Welt-Stück die Tatsache an, dass viele Unternehmen auch in der Post-Corona-Ära vermehrt auf Homeoffice setzen werden, was wiederum Auswirkungen auf die benötigten Büroflächen hätte. Demnach könnten in den nächsten fünf bis sieben Jahren 20 bis 30 Prozent der Büroarbeitsplätze überflüssig werden.

Klaus Wiener, Chefvolkswirt des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft, kommentierte diese Entwicklung gegenüber der Nachrichtenagentur dpa folgendermaßen: „Wir erleben derzeit eine verstärkte Nutzung des Homeoffice. Das wird dazu führen, dass die Unternehmen gerade in den besten Lagen nicht mehr einen Arbeitsplatz pro Mitarbeiter nutzen werden.“

Einen akuten Preisrückgang erwartet Wiener zwar ebenso wenig wie bei Wohnimmobilien, die Rating-Agentur Scope prognostiziert aufgrund der Corona-Krise aber dennoch höhere Risiken und geringere Renditen – vor allem für die Anleger, die mit Büro- und Ladenflächen spekulieren. Wie unter anderem der Spiegel berichtete, hat Scope daher viele Immobilienfonds, die sich auf den stationären Einzelhandel, die Hotelbranche oder andere Gewerbe beziehen, herabgestuft. Zur Einordnung sei allerdings angemerkt, dass die Ratings trotz der Herabstufung immer noch relativ hoch sind und im Durchschnitt bei einer „A“-Bewertung liegen.

Die Nachfrage nach Wohneigentum ist unterdessen ungebrochen, was aus Sicht von Daniel Arnold, Gründer der Deutschen Reihenhaus AG, typisch für eine Krise ist. So erklärte er gegenüber dem Stern: „In einer Krise zählen für viele Familien Zusammenhalt und eben ein krisensicheres Dach über dem Kopf.“

Dennoch ist auch auf dem Immobilienmarkt derzeit keine Prognose in Stein gemeißelt. So lässt sich kaum erahnen, wie sich etwa eine zweite Welle der Pandemie auswirken würde. Deswegen werden wir bei Exporo Sie weiterhin über alle Entwicklungen auf dem Laufenden halten.

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