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Digitales Investment

Mit dem Internet zum Profi-Anleger

Die Geldanlage von heute soll modern, günstig, flexibel, unkompliziert, bequem, innovativ, schnell und vor allem renditeträchtig sein. Das Investieren scheint ein Kinderspiel, Finanzwissen kennt keine Grenzen. Kleinanleger können heute gleichermaßen vom Expertenwissen per Internet profitieren wie früher vermögende Investoren von Kapitalanlageberatung.

Möglichkeiten der Informationsbeschaffung für Kapitalanlagen

Im Internet zu recherchieren ist leicht. Vergleichsportale ermöglichen ohne weiteres die Gegenüberstellung von Geldanlage- und Kreditangeboten. Keiner ist mehr gezwungen, von Bankfiliale zu Bankfiliale zu laufen, um das beste Tagesgeldkonto zu finden oder mühselig in Zeitungen und Zeitschriften nach neuen Anlageprodukten Ausschau zu halten. Der Zugang zu Daten und Vergleichen für Kapitalanlagen steht heute jedermann offen. Gleichzeitig werden die Angebote zeit- und kostensparend für Kunden aufbereitet. Die Digitalisierung ermöglicht jedoch nicht nur Vergleiche oder den Abschluss traditioneller Finanzprodukte, sondern hat ebenso neue Investitionsmöglichkeiten geschaffen.

Heute sind es nicht mehr nur Banken und Finanzdienstleister, die die Anlagewelt erklären, es ist eine junge Finanzindustrie entstanden, die viele Gewissheiten infrage stellt. Die so genannten Fintechs (Startups im Finanztechnologiebereich) erobern den Anlagemarkt, sind jedoch auch als Zahlungsverkehrs-, Kontodienstleister und Kredit- bzw. Versicherungsvermittler aktiv. Online-Banking und Online-Brokerage sind schon länger bekannt, Social Trading, Robo Advisors und Crowdinvesting seit ca. fünf bis sieben Jahren in Deutschland etabliert.

Digitale Investmentchancen

Das Internet hat die Tür zu neuen Anlagetrends geöffnet. Anleger können auf elektronischem Weg in alle Anlageklassen investieren: Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe und gemischte Investments durch Robo Advisors sowie auf Social-Investment-Plattformen. Einerseits können Investoren vom Trend der Digitalisierung mit herkömmlichen Anlageprodukten profitieren, andererseits bietet die Entwicklung im Internet neue, interessante Investments, beispielsweise Investitionen in Kryptowährungen oder Kryptobörsen bzw. die Blockchain-Technologie.

Anleger können Kapital in Startup-Unternehmen, Bestandsimmobilien, Bauträgerprojekte oder Verbraucherdarlehen (Crowdlending) investieren. Die Internettechnologie führt zu einer Vielzahl von Angeboten, die noch vor Jahren undenkbar schienen. Vor zehn Jahren waren geschlossene Investmentvermögen für wohlhabende Investoren und offene Immobilienfonds für Kleinanleger die einzige Möglichkeit, um an den Gewinnen wertbeständiger Immobilienanlagen zu partizipieren. 2018 werden nicht nur Nachrangdarlehen für Immobilien-Investoren auf den Crowdinvesting-Plattformen angeboten, sondern Objektfinanzierungen sogar über Crowd-Anleihen realisiert.

Welche Potenziale schlummern in der digitalen Investmentwelt?

Für die Finanzbranche selbst ergeben sich daraus ungeahnte Perspektiven. Kostengünstiger als jetzt waren Investoren noch nie zu erreichen. Gleichzeitig ist damit der Trend verbunden, dass der Markt für digitale Investitionen besser reguliert wird, das schlechte Image des Grauen Kapitalmarkts ablegt und Fintechs mehr Sicherheit bieten können. Anleger brauchen nur einen PC, ein Tablet oder Smartphone, um über ihre Internetverbindung lukrative Anlagemöglichkeiten zu finden. Ein digitales Investment eröffnet die Möglichkeit, Maschinen und Formeln ohne hinderliche menschliche Emotionen über die Zusammensetzung der Kapitalanlage entscheiden zu lassen.

Große Entwicklungsmöglichkeiten werden der Online-Vermögensverwaltung mittels „Anlageroboter“ (Robo Advisor) zugetraut. Die Anlageroboter nehmen Kunden den schwierigsten Teil der Geldanlage ab: die Entscheidung, welches Investment am erfolgversprechendsten erscheint. Interessenten müssen nur ein paar wenige Fragen zu ihrer Risikobereitschaft im Bereich der Geldanlage beantworten. Nach der unkomplizierten Depoteröffnung im Web können Anleger ihr Geld zum jeweiligen Anbieter übertragen. Auswahl, Anlage und Risikomanagement erfolgen größtenteils durch Algorithmen, Programme und wissenschaftliche Analysen oder Portfoliotheorie. Die Fixkosten für den Service der Unternehmen liegen weit unter denen eines herkömmlichen menschlichen Vermögensverwalters. Darüber hinaus können sich Privatanleger, insbesondere Anfänger, an Anlagestrategien und Produktauswahl von Profi-Anlegern bzw. erfahrenen Experten beteiligen, indem sie deren Transaktionen auf Social-Investment-Plattformen mit eigenem Geld nachvollziehen. So entwickeln sich Privatanleger durch Lernprozesse über Webinare oder eigene Handelserfahrungen schrittweise zu Profi-Investoren.

Ein digitales Investment hat folgende Vorteile:

  • Konto-, Depoteröffnung und Beratung erfolgen für den Kunden bequem und schnell über Telefon, Mail oder Video von zu Hause oder praktischerweise von unterwegs aus
  • Ansprechpartner für Fragen sind rund um die Uhr erreichbar
  • Anleger weiß in der Regel, in welche konkreten Investments er Kapital anlegt
  • keine versteckten Kosten
  • durch Transparenz sind Renditen und Bedingungen für Investitionen vergleichbar
  • Vermögensanlageprodukte sind auch für Kleinanleger zugänglich und geeignet
  • durch geringe Mindestbeträge gute Diversifikation möglich
  • Digitalisierung führt zu Kostensenkung und weniger Komplexität bei Finanzprodukten

Dennoch lässt sich der Bekanntheitsgrad der Fintechs und Investitionsmöglichkeiten per Internet weiter steigern, so dass das Anlagevolumen in digitalen Finanzprodukten in den nächsten Jahren überproportional wachsen dürfte.

Welche Risiken können auftreten?

Der Einsatz von Technologie kann zu Risiken führen, die bisher wenig im Fokus der Anleger standen. Datenmissbrauch, Datenschutzverletzungen oder aggressive Werbestrategien aufgrund des „gläsernen Kunden“ sind in der digitalen Welt eine latente Gefahr. Falls Gelder zweckentfremdet verwendet werden oder Anlageprogramme und Algorithmen falsch sind, kann es zu hohen Kapitalverlusten kommen. Beispielsweise sind digitale Vermögensverwalter, die sich ausschließlich auf Aktien konzentrieren, bisher keinem Stresstest in Form einer weltweiten Krise mit längerfristig sinkenden Kursen ausgesetzt gewesen. Falschberatungen und ungenügende Risikoaufklärung oder unzureichende Ermittlung der persönlichen Risikobereitschaft können ebenso dazu führen, dass Anleger für sie ungeeignete Investments erwerben. Die Gefahr ist groß, dass Kunden aufgrund der Einfachheit der digitalen Anlage und ihrer problemlosen Verfügbarkeit die Risiken dieser Investments unterschätzen. Anleger sollten sich wie bei herkömmlichen Geldanlagen über die Auswirkungen der Risiken genau informieren.

Fazit

Wissen über Finanzprodukte und deren Konditionen ist heute online weltweit unbegrenzt abrufbar. Die herkömmlichen Banken und Finanzanbieter haben Konkurrenz durch innovative Fintech-Firmen erhalten, die Transparenz für Finanzinstrumente schafft. Digitale Geldanlagen weisen somit geringere Kosten als klassische Anlageprodukte auf. Technologisch sind keine Begrenzungen denkbar, Kunden den Zugang zu Kapitalanlagen zu erleichtern und verständliche Angebote zu offerieren. Ob das Riesenpotenzial erschlossen werden kann, wird letztendlich davon abhängen, wie es den Fintechs gelingt, in der Beziehung zu ihren Kunden ein vergleichbares Vertrauen wie die klassischen Banken aufzubauen.

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