Logistikimmobilien: Neue Herausforderungen bringen neue Chancen
Nach der renommierten World Bank Group liegt Deutschland im Logistics Performance Index 2016 auf Platz 1. Die Führungsposition Deutschlands in puncto Logistik ist kaum verwunderlich, da die Bundesrepublik unter anderem über ein exzellentes Wegenetz zu Wasser, Luft und Land verfügt und aktuelle Entwicklungen in der Logistikbranche schnell umsetzt. Auch die geografische Lage im Zentrum von Europa kommt Deutschland als Logistikstandort zugute. Inzwischen ist diese bedeutende Branche nach dem Automobilsektor und dem Handel gar zum wichtigsten Wirtschaftszweig angewachsen. In einigen Regionen ist sie der größte Arbeitgeber und dies wird sich aufgrund der Bedeutungszunahme der Logistik auch langfristig nicht ändern.
Die Logistikhauptstadt innerhalb des Landes ist zweifelsohne die Metropolregion Hamburg. Sie ist Drehscheibe für den weltweiten Handel und zugleich das Tor in den Fernen Osten. Traditionell kommt vor allem dem Hamburger Hafen eine hohe Bedeutung zu, der als smartPort ein internationales Vorbild für zukunftsweisende, IT-gestützte Lösungen ist.
Die Logistikimmobilie: mehr als nur eine Lagerfläche
Von außen wirken die Lagerflächen oft uniform, doch in Wirklichkeit gibt es ganz unterschiedliche Arten, die sich an dem Unternehmenskonzept für einen reibungslosen und raschen Arbeitsablauf orientieren. So gibt es zum einen die klassische Lagerhalle, die sich durch eine große Höhe und wenige Tore auszeichnen. Neben den Lagerhallen existieren Umschlaghallen, die zur Aufteilung der eingehenden Ware dienen und somit eine hohe Anzahl an Toren haben. Die Hallenhöhe und Hallentiefe ist zur Kreierung von kurzen Wegen begrenzt. Zur Warenverteilung kommen die großen und tiefen Distributionshallen zum Einsatz, während in Speziallagern besondere Güter untergebracht werden. Durch eine Silobauweise zeichnet sich das Hochregallager aus, welches über eine witterungsschützende Ummantelung verfügt. Aus steuerlicher Sicht ist es keine Logistikimmobilie, sondern gehört zu den Betriebseinrichtungen.
Neue Anforderungen an Logistikimmobilie aufgrund des Internethandels
Der Sektor E-Commerce gewinnt immer weiter an Bedeutung und auch zukünftig wird sich dieser Trend noch weiter verstärken. Der elektronische Handel stellt ganz neue Anforderungen an Logistikimmobilien und löst eine erhöhte Nachfrage nach diesem Immobilientyp aus. Auch Branchenexperten wie Realogis und Logivest, die sich auf Logistikimmobilien spezialisiert haben, erwähnen die starke Logistikimmobiliennachfrage in ihren Marktberichten. Für E-Commerce-Unternehmen sind vor allem sogenannte Cross-Dock-Lager, Sortierzentren, Fulfillment-Center und Bearbeitungszentren für Rücksendungen von Bedeutung. Mit ihnen lässt sich das immer beliebter werdende Onlineshopping schnell und günstig abwickeln, was für die Zukunftsbranche entscheidend ist. Immerhin benötigen die elektronischen Händler im Unterschied zum traditionellen stationären Handel eine erheblich komplexere Logistik. Anstelle des verhältnismäßig unproblematischen Prozesses der Warenversorgung von Ladengeschäften in Einkaufsstraßen, hat der Internethandel verschiedene Vertriebswege. Er muss eine immense Bandbreite an Bestimmungsorten versorgen, da die Kunden ihre Ware direkt nach Hause geschickt bekommen. Teilweise holen die Kunden die Ware auch in einem Geschäft oder in einer Abholstelle ab. Die Komplexität erhöht sich zusätzlich durch die Bestellung von einzelnen Artikeln, weshalb keine Sammellieferung möglich ist. Von dem zunehmenden Onlinehandel profitieren außerdem Kurierdienste und Paketzusteller wie UPS oder Hermes. Zweifelsohne: Es gibt eine Verknappung von Logistikimmobilien und Lagerhallen.
Die Zukunftsbranche kreiert lukrative Investmentmöglichkeiten
Die steigende Bedeutung der Zukunftsbranche E-Commerce lässt die Nachfrage nach Logistikobjekten ansteigen. Die Anforderungen an die vom Internethandel gewollten Immobilien unterscheiden sich allerdings von denen für den stationären Handel. Aus diesem Grund sind nicht nur neue Logistikimmobilien gefragt, sondern auch Modernisierungen an bestehen Objekten, um den veränderten Ansprüchen zu genügen. Immobilienprojekte wie das Exporo Projekt „Logistikzentrum Hamburg“ können sich so als äußerst lukrativ erweisen. Dabei handelt es sich um eine Lager- und Umschlaghalle inklusive Büro-, Sozial- sowie Sanitärräumen in Hamburg-Eidelstedt, die komplett an die Hermes Logistik Gruppe Deutschland GmbH vermietet sind. Damit zeichnet sich das Investmentprojekt durch einen renommierten Mieter und eine prominente Lage im Ballungsgebiet der Logistikhauptstadt Deutschlands aus. Zu beachten ist außerdem, dass die Logistikbranche auch durch das allgemeine Wirtschaftswachstum einen weiteren Wachstumsschub erhalten wird.
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick
- Logistikbranche ist ein Kernsektor in Deutschland
- Hamburg fungiert als Logistikhauptstadt
- neue Anforderungen an Logistikimmobilien aufgrund des Onlinehandels und Multichannel-Einzelhandles
- Zunahme des Internethandels und das allgemeine Wirtschaftswachstum lösen kurz- sowie mittel- und langfristig eine verstärkte Logistikimmobiliennachfrage aus
- derzeit besteht ein zu geringes Angebot an Logistikimmobilien in Deutschland
- die moderne Logistikbranche gibt Möglichkeiten für lukrative und sichere Investitionen
Quellen:
- Foto: ssguy, shutterstock, 2018