Sinnvolle Altersvorsorge ab 50
Die Themen in diesem Beitrag:- Fürs Alter vorsorgen und Rentenlücke schließen
- Was kann man ab 50 Jahren noch für die Rentenvorsorge tun?
- Welche Möglichkeiten gibt es für die Altersvorsorge ab 50?
- Altersvorsorge – auch ab 50 Jahren noch sinnvoll
- FAQ – Wir beantworten weitere Fragen zur Altersvorsorge ab 50
Fürs Alter vorsorgen und Rentenlücke schließen
Martin ist gerade 50 Jahre alt geworden, als sein langjähriger Kollege in Rente geht. Während seiner Abschiedsfeier erzählt dieser, was er mit seinem gesparten Vermögen im Ruhestand geplant hat. Endlich kann er den Traum einer Weltreise wahr machen – und dass nur, weil er sich schon frühzeitig um eine private Rentenvorsorge gekümmert hat. Martin hingegen zahlt lediglich Beträge in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Wünsche für das Rentenalter hat er aber auch, deshalb fragt er sich, ob es ab 50 Jahren zu spät für eine sinnvolle Altersvorsorge ist.
Und nicht nur die Erfüllung großer Träume beschäftigt Rentner. Viele Arbeitnehmer werden es im Alter schwer haben ihren bisherigen Lebensstandard zu bewahren. Grund dafür ist das immer niedrigere Rentenniveau und die größer werdende Rentenlücke. In unserem Ratgeber haben wir für Sie zusammengefasst, wie Sie auch ab 50 Jahren das beste aus ihrer Altersvorsorge herausholen und worauf Sie dabei achten sollten.
- Die Differenz zwischen den Rentenzahlungen und der Höhe des Geldes, das im Rentenalter benötigt wird, bezeichnet man als Rentenlücke. Die gesetzliche Rente ist meist nicht ausreichend, um im Ruhestand den bisher gewohnten Lebensstandard erhalten zu können.
- Auch mit einem Alter von 50 Jahren und mehr, ist es noch nicht zu spät, sich um die Vorsorge zu kümmern. Viele Arbeitnehmer gehen erst mit 67 Jahren in Rente. In einigen Jahren wird der Renteneintritt vielleicht sogar noch weiter nach hinten verschoben – das sind also noch einige Jahre, um zusätzlich zur gesetzlichen Rente Geld zu sparen.
- Für die private Altersvorsorge ab 50 Jahren gibt es mehrere Möglichkeiten, darunter Sparpläne, Aktien, Versicherungen und Immobilienanlagen. Sparer können zwischen verschiedenen Anlageformen auswählen und ihr Risiko über mehrere Anlageklassen streuen.
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Was kann man ab 50 Jahren noch für die Rentenvorsorge tun?
Selbst mit 50+ kann noch für die Rente vorgesorgt werden. Da die Rente für die meisten Arbeitnehmer erst ab 67 Jahren beginnt, bleibt noch genügend Zeit, in eine passende Anlageform zu investieren. Egal, ob Sparer eine private Rentenversicherung abschließen oder in einen Sparplan, Aktien oder Immobilien anlegen – die Altersvorsorge lohnt sich immer.
Wer die beste Altersvorsorge ab 50 auswählen möchte, sollte wissen, wie groß die persönliche Rentenlücke wirklich ist und wie viel Geld für den Ruhestand benötigt wird.
Überblick über das Vermögen schaffen
Um die persönliche Finanzplanung aufstellen zu können, sollten Sparer zunächst eine Bestandsaufnahme machen. Wer wissen möchte, wie viel Geld ihm später mal aus der gesetzlichen Rente zur Verfügung stehen wird, kann seine Renteninformation begutachten. Dieses Dokument erhält in der Regel jeder Arbeitnehmer jährlich von der Rentenversicherung. Der Betrag, der hier aufgeführt wird, dient als erster Anhaltspunkt. Sparer, die bereits in eine betriebliche oder private Altersvorsorge investieren, sollten diese Rentenzahlungen auch an dieser Stelle dazurechnen.
Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass es sich bei diesen Zahlen lediglich um eine Hochrechnung handelt und nicht um exakte Werte.
Hochrechnen, wie viel Geld man im Ruhestand benötigt
Nach der Hochrechnung weiß man in etwa, wie viel Geld im Ruhestand zur Verfügung steht. Deshalb stehen jetzt die Ausgaben im Fokus: Wo fließt das Einkommen Monat für Monat hin und wo gibt es Sparpotenziale bzw. welche Kosten entfallen im Rentenalter? Eventuell spart man sich bestimmte Versicherungen wie die Berufsunfähigkeitsversicherung oder die Kosten für den täglichen Arbeitsweg.
Gleichzeitig sollte man aber auch bedenken, dass im Alter häufig höhere Kosten für Bereiche wie medizinische Versorgung anfallen. Viele Sparer halten sich bei der Rechnung an die Faustregel, dass man im Ruhestand etwa 80 bis 85 Prozent des gewohnten Einkommens benötigt, um den Lebensstandard bewahren zu können.
Rentenlücke berechnen und Finanzplanung angehen
Um die Rentenlücke zu berechnen, zieht man die Ausgaben vom zu erwartenden Einkommen in der Rente ab. Die meisten Menschen werden dabei feststellen, dass die Beträge aus der gesetzlichen Rentenversicherung allein nicht ausreichen werden. Das Rentenniveau liegt im Jahr 2022 bei 49,4 Prozent und wird voraussichtlich weiter sinken – was konkret bedeutet, dass man als gesetzliche Rente nicht einmal die Hälfte des bisherigen monatlichen Gehalts (netto) bekommen wird.
Welche Möglichkeiten gibt es für die Altersvorsorge ab 50?
Auch ab einem Alter von 50 Jahren gibt es Möglichkeiten zur privaten Altersvorsorge: Sparer können zwischen verschiedenen Anlageformen wählen. Je nach persönlicher Risikobereitschaft eignen sich beispielsweise Sparpläne, Immobilienanlagen, Aktien, Fonds oder ETFs als Altersvorsorge. Auch private Rentenversicherungen wie Riester oder Rürup sind eine Option.
Private Rentenversicherungen
Arbeitnehmer können nicht nur in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, sie haben auch die Möglichkeit, eine private Rentenversicherung abzuschließen. Hier können Sparer zwischen der klassischen Rürup- oder Riester-Rente bzw. einer fondsgebundenen Rentenversicherung wählen. Wer einen solchen Vertrag abgeschlossen hat, bekommt ab dem vereinbarten Rentenbeginn ein Leben lang eine monatliche Rente gezahlt. Je nach Vertragskonditionen können sich Sparer auch das gesamte Vermögen als Einmalzahlung auszahlen lassen. Riester- und Rürup-Verträge werden auch vom Staat gefördert: So erhält man beispielsweise Zulagen für Kinder.
Die klassischen Rentenversicherungen sind in der Regel zinsgebunden. Im Falle eines Zinstiefs ist hier mit einer niedrigeren Rendite zu rechnen als beispielsweise bei fondsgebundenen Versicherungen. Diese investieren in Investmentfonds und haben daher das Risiko schwankender Kurse. Man kann also nicht vorhersehen, wie hoch die Rente letztlich ausfallen wird. Sparer, die erst ab 50 Jahren eine private Rentenvorsorge abschließen, haben auch weniger Zeit, negative Kursschwankungen auszugleichen.
Eine Lebensversicherung ist übrigens keine sinnvolle Altersvorsorge für Menschen ab 50 Jahren. Denn der zu zahlende Anteil für den Hinterbliebenenschutz übersteigt meist die Rendite und es wird auch keine lebenslange Rentenzahlung angeboten.
Sparpläne
Eine weitere Möglichkeit für die private Altersvorsorge ab 50 sind Sparpläne und -konten. Sparer, die auf eine solche Anlageform zurückgreifen, sollten allerdings wissen, dass dabei meist nur geringe Renditen zu erwarten sind. Das klassische Sparbuch bringt z. B. nahezu gar keine Zinsen und auch Tages- oder Festgeld sind weniger lukrativ. Durch die gesetzliche Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Kunde und Bank ist diese Form der Vorsorge zwar sehr sicher, aber im Vergleich zu anderen Anlagemöglichkeiten ist hier mit niedrigeren Renditen zu rechnen. Gleiches gilt für den Banksparplan.
Ein Fondssparplan ermöglicht zwar eine höhere Rendite, birgt aber auch ein höheres Risiko. Hier zahlt der Sparer regelmäßig Beträge ein, die in unterschiedliche Fonds investiert werden. Je älter der Anleger am Anfang der Ansparphase ist, umso eher sollte das Geld in möglichst sichere Fonds angelegt werden – zu groß ist das Risiko, während eines kurzen Anlagezeitraums mehr Verluste als Gewinne zu erzielen.
Betriebliche Altersvorsorge
Die betriebliche Altersvorsorge ist ebenfalls eine Möglichkeit, für den Ruhestand vorzusorgen. Arbeitnehmer können dabei über die Entgeltumwandlung eine Betriebsrente aufbauen. Dazu wird ein persönlich festgelegter Betrag vom Gehalt in die betriebliche Altersvorsorge eingezahlt. Weil dieser Betrag vom Bruttogehalt abgezogen wird, profitiert man von Ersparnissen bei Steuern und Sozialabgaben. Zusätzlich ist der Arbeitgeber verpflichtet, die Betriebsrente mit mindestens 15 Prozent zu bezuschussen.
Arbeitnehmer mit geringerem Einkommen, die auf die Entgeltumwandlung verzichten möchten, können auch vermögenswirksame Leistungen für die Altersvorsorge ab 50 nutzen. Dabei übernimmt der Arbeitgeber Zahlungen in Höhe von maximal 40 Euro für einen Sparvertrag.
Aktien, Fonds, ETFs
Aktien, Fonds und ETFs sind sicherlich die renditestärkeren Möglichkeiten zur privaten Altersvorsorge ab 50 – bringen aber auch ein höheres Risiko mit sich. Dadurch, dass Aktien und Co. an der Börse gehandelt werden, unterliegen sie Wertschwankungen, was die Renditen für die Rente nicht planbar macht. Gleichzeitig bleibt für Sparer ab 50 Jahren auch weniger Zeit, um eventuelle Verluste mit späteren Kurssteigungen wieder auszugleichen. Auch das Risiko eines Totalverlustes ist gegeben und die Altersvorsorge damit gefährdet.
Digital in Immobilien investieren
Immobilien können ebenfalls eine sinnvolle Möglichkeit für die Altersvorsorge ab 50 Jahren sein. Allerdings lohnt es sich mit 50+ nicht mehr, ein Haus zu kaufen und dann zu vermieten und zu verkaufen – zu lange ist der Zeitraum, in dem ein Immobilienkredit getilgt werden muss. Sparer, die bereits eine Immobilie besitzen, könnten diese aber selbstverständlich gewinnbringend verkaufen und die Rendite für die Altersvorsorge verwenden.
Deutlich praktischer und – aufgrund ihrer kurzen Laufzeit – flexibler sind digitale Immobilien Investments. Bei dieser Form der Geldanlage werden Immobilienprojekte finanziert und die Rendite entsteht praktisch aus den Gewinnerlösen. Über darauf spezialisierte Plattformen erhalten die Projektentwickler ihr Kapital und geben dafür attraktive Verzinsungen an die Anleger.
Neben der einfachen, digitalen Handhabung für Anleger und der hohen Transparenz darüber, was mit dem Kapital geschieht, gibt es einen sinnvollen Vorteil für die Risikostreuung: Da die Investition bereits ab 500 Euro pro Projekt möglich ist, können die Risiken ebenfalls gestreut werden. Trotzdem sollte man wie bei allen Geldanlagen auch hier nicht sein gesamtes Anlagekapital in nur eine Assetklasse investieren, da mit Renditen von bis zu sechs Prozent pro Jahr auch entsprechende Risiken verbunden sind.
Altersvorsorge – auch ab 50 Jahren noch sinnvoll
Martin weiß jetzt: Auch ab einem Alter von 50 Jahren lohnt sich die Altersvorsorge noch! Denn: Es gibt zahlreiche sinnvolle Anlageformen, die auch für Sparer im fortgeschrittenen Alter geeignet sind und dabei helfen, die gesetzliche Rente aufzustocken. Über 50-jährige sollten aber darauf achten, ihr bereits vorhandenes Vermögen zu bewahren und das Risiko bei der Anlage möglichst gering zu halten.
Zwar sind es bis zur Rente noch ein paar Jahre, der Anlagezeitraum fällt aber doch eher kurz- bis mittelfristig aus. Deshalb sind Investments an der Börse, die starken Wertschwankungen unterliegen, mit einem höheren Risiko verbunden – eventuell reicht die Zeit nicht mehr aus, um Kursverluste mit Gewinnen auszugleichen und die Rente wird gefährdet.
Überlegen Sie sich also im Vorfeld genau, wie viel Geld sie für den Ruhestand benötigen und suchen Sie sich eine Anlageform aus, deren Risiko-Rendite-Profil zu ihren Wünschen und Gegebenheiten passt.
FAQ – Wir beantworten weitere Fragen zur Altersvorsorge ab 50
Was ist die beste Altersvorsorge ab 50?
Welche die beste Altersvorsorge ab 50 ist, richtet sich ganz nach den persönlichen Wünschen und der Risikobereitschaft. Da der Anlagezeitraum bis zum Ruhestand nicht mehr allzu lang ausfällt, sollten Sparer auf ein ausgewogenes Risiko-Rendite-Verhältnis achten, um ihre Rente nicht zu gefährden.
Ist es ab einem gewissen Alter zu spät für die Altersvorsorge?
Generell gilt: Je früher man mit der Altersvorsorge beginnt, desto mehr Vermögen kann man für den Ruhestand aufbauen. Aber auch ab einem Alter von 40 oder 50 Jahren ist die private Altersvorsorge noch sinnvoll, da noch etwas Zeit bis zum Renteneintritt bleibt.
Was sollten Frauen bei der Altersvorsorge ab 50 beachten?
Für Frauen ist das Thema private Altersvorsorge besonders wichtig. Oft sind ihre Erwerbsbiografien unterbrochen und sie zahlen aufgrund von Teilzeit oder geringeren Gehältern kleinere Beiträge in die Rentenkasse. Gerade Frauen ab 50 sollten sich um ihre Altersvorsorge kümmern und sich nicht auf den Partner oder die Partnerin verlassen. Mit einer privaten Altersvorsorge können Frauen auch allein gut von ihrer Renteleben.