Baukosten

Zu den Baukosten gehören alle Kosten, die mit der Errichtung eines Gebäudes entstehen. Ausgehend von den Gesetzesvorschriften in der DIN 276 zählen dazu vor allem folgende Kostenkennzahlen:

  • Grundstückskosten
  • Kosten für Herrichtung und Erschließung des Bauwerks
  • Kosten für das Bauwerk selbst und für Baukonstruktionen
  • Kosten für Außenanlagen
  • Kosten für Gebäudeausstattung
  • Baunebenkosten.

Bauwerkskosten

Im einzelnen setzen sich die Bauwerkskosten vor allem aus den Kosten für die allgemeinen Bauarbeiten (Rohbau und Ausbau), worunter auch die Kosten für das Einrichten der Baustelle und für notwendige Abbrucharbeiten fallen. Hinzu kommen die Schuttabfuhr, Aufschließungsarbeiten für das Gebäude und auf dem Grundstück. Hierzu gehören auch die Kosten für Erd-, Maurer- und Zimmerer- sowie Isolierarbeiten. Weiterhin fallen darunter die Kosten der Dachdeckung, für Blitzschutzanlagen und für die Innenkanalisation.

Kosten des Ausbaus

Aufwendungen für alle übrigen Arbeiten werden als Kosten des Ausbaus bezeichnet - bis zur Fertigstellung des Gebäudes. Dazu zählen beim Hausbau die Kosten für die Schalungen, den Verputz, die Innenwände, Verkleidungen, Böden und Bodenaufbauten, aber auch die Kosten für alle technischen Anlagen im Gebäude, zum Beispiel Heizungs- und Wasseranlagen, Kamine oder Elektroleitungen. Wenn etwa beim Heizen alternative Energien zum Einsatz kommen sollen, können Bauherren Fördermittel zur Kostenreduzierung beantragen. Es muss darauf geachtet werden, dass Anträge für solche Fördermittel vor Baubeginn gestellt und von den zuständigen Behörden auch zugesagt worden sind. Nach dem Beginn des Hausbaus ist eine Antragstellung für Förderhilfen nicht mehr möglich. Ebenfalls vor Baubeginn müssen Zuschüsse beantragt werden, die es möglicherweise - ausgehend von den aktuellen Programmen der KfW - für Bauherren gibt. Das kann der Fall sein, wenn das Gebäude wenig Energie verbraucht und als Effizienzhaus gilt.

Baunebenkosten

Immer wichtiger (und teurer) werden die Baunebenkosten, besonders die Kosten für den Architekten, den Statiker und die einzubeziehenden Bauingenieure, die vor dem Baubeginn die Bauplanung bis zum Bauvertrag - mit allen für die Bauausführung notwendigen Dokumenten - vornehmen. Zu den Baunebenkosten zählen darüber hinaus die Kosten für die Baugenehmigungen und alle sonstigen anfallenden Nebenkosten. Beispiele: die Kosten für den Schriftverkehr und für das Internet, die Kosten für Versicherungen und behördliche Gebühren sowie die Finanzierungskosten, wie Zinsen oder Disagio. Aktuell können die Nebenkosten einen hohen Anteil an den Gesamtkosten des Baus erreichen. Sie liegen bei 20 Prozent, manchmal auch schon bei fast 25 Prozent.

Überschreitung der Baukosten verhindern

Das Überschreiten der Baukosten ist eines der häufigsten Probleme am Bau - es ist besonders für die Bauherren heikel. Auslöser sind in der Regel nicht vorhersehbare Situationen bei der Fertigstellung, wodurch die ausführenden Bauunternehmen Nachträge, also höhere Zahlungen, von den Bauherren fordern. Diese Kosten können sich auf die gesamten Baukosten negativ auswirken. Deshalb ist es bei der Gestaltung des Bauvertrages für Bauherren wichtig, solche Nachträge praktisch auszuschließen. Eine oft genutzte Möglichkeit ist es, pauschale Kosten für jedes einzelne Gewerk und für die Baustufen mit dem bauausführenden Unternehmen zu vereinbaren. Um die Steuerung des Baugeschehens seitens des Bauherren immer im Griff zu haben, muss auch darauf geachtet werden, nicht in finanzielle Vorleistung zu gehen, sondern immer in Raten - je nach dem Bauablauf und nach der Fertigstellung - zu zahlen. Dazu gibt es die Makler- und Bauträgerverordnung MABV. Viele Bauherren lassen sich auch hier im Bauvertrag auf für sie ungünstige Konditionen ein und riskieren hohe Mehrkosten für ihren Hausbau.

Zur Berechnung der Baukosten

Für die Berechnung von Baukosten sind außerdem der Baupreisindex und der Baukostenindex interessant. Bei den Indizes für Baukosten wird die Entwicklung von fest umrissenen Leistungen, die bei Neubau oder Instandhaltung anfallen und gezahlt werden, wiedergegeben. In einem Index für Baupreise wird hingegen die Preisentwicklung von einzelnen Produktionsfaktoren aufgeführt, wozu Material- und Arbeitskosten zu zählen sind.
Zur Unterstützung bei der Planung der Baukosten gibt es in Deutschland das Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern, kurz: BKI. Es stellt Architekten und anderweitig an Bauprojekten beteiligten Personen eine Baukostendatenbank zur Verfügung.

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