Return on Equity

Der Return on Equity (ROE) gibt das Verhältnis von Eigenkapital und Rendite eines Unternehmens in einem Geschäftsjahr an.

Die sogenannte Eigenkapitalrendite, die auch unter dem englischen Begriff “Return on Equity” (abgekürzt: ROE) bekannt ist, beschreibt die Verzinsung des Eigenkapitals des Eigentümers. “Return on Equity” ist nichts anderes als eine reine Kapitalrentabilität des eigenen Unternehmens und gibt an, wie viel Prozentpunkte Gewinn vom Eigenkapital erzielt wurden. Dabei wird vor allem das letzte Geschäftsjahr in Betracht gezogen. Diese Kennzahl wird gern zur Bewertung eines Unternehmens herangezogen. Zu beachten ist jedoch, dass die Eigenkapitalrendite - je nach Branche - enorme Abweichungen mit sich bringen und durch andere Faktoren beeinflusst werden kann.

Bedeutung des Return on Equity

“Return on Equity” bzw. ROE hat sich immer mehr für den Begriff der Eigenkapitalrendite durchgesetzt. Beide Begriffe klingen unterschiedlich, bedeuten jedoch dasselbe. Der amerikanische Großinvestor und Erfinder des sogenannten Value-Investments, Benjamin Graham, legt in seinen Analysen einen hohen Wert auf die Kennziffer der Eigenkapitalrendite. Ein guter ROE soll seiner Meinung nach die Grundlage für ein äußerst erfolgreiches Investment in Aktien bzw. Unternehmen sein.

Berechnung des ROE

Die Eigenkapitalrendite lässt sich auf Grundlage vom Jahresüberschuss des Unternehmens berechnen, indem diese durch das eingesetzte Kapital dividiert wird.
Beispiel: Verfügt ein Unternehmen etwa über 100 Millionen Euro und erzielt gleichzeitig einen Jahresgewinn von 5 Millionen Euro, beträgt der Return on Equity also 5 Prozent.

Es gibt branchenspezifische Unterschiede

Liegt eine hohe Eigenkapitalrentabilität vor, wird dies als ein positives Zeichen für die Effizienz und Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens gewertet. Allerdings muss man berücksichtigen, dass es branchenspezifische Unterschiede gibt, die sich auf den ROE auswirken können. Wer etwa einen sehr hohen Kapitaleinsatz aufweist, jedoch viele Mitarbeiter beschäftigt - dadurch also hohe Personalkosten zu tragen hat - und gleichzeitig nur eine geringe Gewinnmarge erzielt, wird mitunter eine niedrige Rendite aufweisen, obwohl das Unternehmen damit sehr erfolgreich war.
Handelt es sich jedoch um ein Unternehmen, das eine sehr geringe Kostenstruktur aufweist und nur wenig Eigenkapital hat, kann eine deutlich höhere Eigenkapitalrendite erzielt werden.

Woran erkennt man ein effizientes Unternehmen?

Auch wenn es branchenspezifische Unterschiede gibt, muss die Faustregel beachtet werden, dass die Eigenkapitalrendite zumindest so hoch sein sollte, wie der Zinssatz, der derzeit am Kapitalmarkt gegeben ist. Unterschreitet jedoch die Rendite den Kapitalzinssatz, könnte durchaus das Geld am Kapitalmarkt angelegt werden, da hier eine bessere Wirtschaftlichkeit gegeben wird.

Der Leverage-Effekt

Ein weiterer Punkt, der mitunter die Berechnung beeinflusst, ist der sogenannte Leverage-Effekt. Da die Eigenkapitalrentabilität nur aufgrund des verwendeten Eigenkapitals berechnet wird, kann zusätzlich aufgenommenes **Fremdkapital **eine Verbesserung der Kennziffer erreichen. Denn durch Fremdkapital ist eine Gewinnsteigerung möglich - das Eigenkapital bleibt hingegen konstant. Der Leverage-Effekt sorgt somit für eine Erhöhung der Eigenkapitalrendite.

“Stille Reserven” beachten

Heute zählt die Eigenkapitalrentabilität zu den wichtigsten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen, wenn die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens berechnet bzw. bemessen werden soll. Ähnlich wie beim Leverage-Effekt können “stille Reserven” das Gesamtbild ebenfalls verzerren. So greift der Unternehmer immer auf seine stillen Reserven zu - Gewinnsteigerungen gibt es selten, da immer nur die eigenen Reserven verwendet wurden.

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