Transaktionskosten

Transaktionskosten entstehen u. a. bei der Übertragung von Kapital und Gütern sowie der zugrundeliegenden Verfügungsrechte.

Transaktionskosten entstehen bei der Übertragung von Kapital und Gütern sowie der zugrundeliegenden Verfügungsrechte, die auf Eigentumsrechten basieren. Transaktionskosten fallen nicht für die unmittelbare Herstellung von Produkten an, sondern für den Austausch von einem Wirtschaftsobjekt zum anderen. Für die Effizienz von wirtschaftlichen Prozessen ist die Höhe der Transaktionskosten ein entscheidendes Kriterium, sie können einen maßgeblichen Wettbewerbsvorteil begründen. Um Einsparungen zu erreichen, müssen Transaktionskosten jedoch transparent sein, was insbesondere bei komplexen Finanzprodukten oft nicht gegeben ist. Mit Regulierungsmaßnahmen soll in Europa Abhilfe geschaffen werden. Bisher gelten als Transaktionskosten im engeren Sinne die Kosten Dritter für die Ausführung von Wertpapiergeschäften.

Arten von Transaktionskosten

Zu den Transaktionskosten gehören:

  • Informationskosten, die der Beschaffung sowie der Suche nach geeigneten Geschäftspartnern dienen; auch als Anbahnungskosten bezeichnet
  • Vereinbarungskosten, das sind Vertragsverhandlungs-, Entscheidungs-, Einigungs- und Vertragsgestaltungskosten
  • Abwicklungskosten für den Vertrag oder den Verkauf und die Koordination der Vertragsabwicklung Kontrollkosten für Termin-, Qualitäts-, Preis- und weiterer Vertragsvereinbarungen
  • Anpassungskosten, zum Beispiel für Vertragsänderungen oder Insolvenz des Vertragspartners.

Bedeutung der Transaktionskosten

Die Transaktionskostentheorie ist ein Bestandteil der Institutionenökonomik, aus der sich eine Begründung für die Existenz von Märkten und Wirtschaftssubjekten ableiten lässt. Der britische Wirtschaftswissenschaftler Coase untersuchte bereits 1937 die internen Transaktionskosten im Betrieb im Vergleich zu denen der Märkte. Er stellte als erster fest, dass jede Transaktion, auch unternehmensintern, mit Kosten verbunden ist, die man in der ökonomischen Betrachtungsweise berücksichtigen muss. Diese Erkenntnisse nutzt man, um zu ermitteln, welche Art des Erwerbs eines Gutes günstiger ist: die eigene Produktion oder der Kauf bei Dritten über den Markt. Für seine Studien erhielt Coase 1991 den Nobelpreis. Er schuf mit seinen Veröffentlichungen die Grundlage für die vertragsorientierte Betrachtung wirtschaftlichen Handelns: wann sich beispielsweise die Gründung eines Unternehmens lohnt, weil die Transaktionskosten am Markt höher sind als die internen Transaktionskosten. Daraus lässt sich im Umkehrschluss ableiten, dass es Sinn macht, sich die erforderliche Leistung extern zu beschaffen, wenn die innerbetriebliche Ausführung teurer ist als der externe Erwerb. Die Auslagerung von Aufgaben ist vorteilhafter bei standardisierten Arbeitsvorgängen, bei wiederkehrenden Prozessen mit geringer Spezifik und wenig Unsicherheiten. Das Internet revolutionierte die Möglichkeiten des Outsourcings. Die Nutzung des Internets führte zu einer erheblichen Reduzierung der Transaktionskosten. Das Internet schuf erst die Basis dafür, dass Güter schnell und komplikationslos weltweit ausgetauscht werden können. Mit ihm verringerte sich der Vorteil der internen Ausführung von Tätigkeiten, es begünstigt unkonventionelle Angebote. Im Finanzwesen sind das beispielsweise Robo Advisors, Crowdinvesting-Plattformen oder andere FinTechs, die herkömmlichen Banken und Vermögensverwaltern Geschäftsanteile abnehmen. Innovative Anbieter haben online viel niedrigere Informations- und Abwicklungskosten als die etablierten Anbieter, Kunden profitieren durch geringere Entgelte davon.

Praktische Auswirkungen

Die Höhe und Erfassung der Transaktionskosten ist keinesfalls nur ein wissenschaftlich-theoretisches Problem. Deren genaue Berechnung und anschließende Reduzierung wirkt sich unmittelbar positiv auf den Gewinn des Wirtschaftssubjekts aus. Es ist jedoch sehr schwer, die Kosten für eine Transaktion zu quantifizieren. Sie zu erfassen reicht allein nicht aus, da sie dem Erzeugnis hinsichtlich Produktions-, Vertriebs-, Management-, Entwicklungsleistungen oder Finanzierung nicht eindeutig zuzuordnen sind. Das betriebliche Rechnungswesen muss die Transaktionskosten durch Abgrenzung und exakte Zuordnung realitätsnah abbilden. Bei der Geldanlage entscheiden die Transaktionskosten wesentlich über die Rendite des Investors. Als Transaktionskosten werden im Wertpapierhandel die laufenden Gebühren Dritter für den Kauf und Verkauf der Papiere genannt. Das sind Kosten der Bank, des Brokers, Maklers und der Börse. Bei Anlageprodukten, zum Beispiel offenen Investmentvermögen, ist es jedoch üblich, ausgerechnet die Transaktionskosten aus den Gesamtkosten herauszurechnen. Zudem zählen die Informationskosten des Einzelnen nicht dazu. Je häufiger ein Wertpapier gehandelt wird, umso negativer beeinflussen die Transaktionskosten das Ergebnis der Anlage.

Fazit

Transaktionskosten sind auf der betrieblichen Ebene ein wichtiges Kriterium für unternehmerische Entscheidungen. Dabei geht es vor allem darum, wo eine Dienstleistung oder ein Produkt am kostengünstigsten gefertigt werden kann: innerhalb des Unternehmens oder durch Outsourcing. Für Investoren fallen Transaktionskosten ebenso ins Gewicht, sie schmälern ihre Rendite. Je höher sie sind und je mehr gehandelt wird, umso größer sind die Einbußen für Anleger.
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Zentrale Aussagen:

  • Transaktionskosten fallen für den Austausch von Gütern an: Such- und Informationskosten, Verhandlungs- und Entscheidungskosten, Kontrollkosten, Kosten der Vertragsdurchführung
  • Austausch mit geringen Produktions- und Transaktionskosten ist effizient
  • Unternehmer müssen entscheiden, ob Produkte selbst hergestellt oder von Dritten am Markt erworben werden
  • Internet schuf neue, wirkungsvolle Möglichkeiten, Leistungen kostengünstiger außerhalb von Firmen zu beziehen
  • Anleger sollten Transaktionskosten vergleichen, damit diese nicht unnötig ihre Rendite belasten

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